oder "Was man so nach 45 Jahren Arbeit treibt"

Reisen

Piombino

Auch Piombino kannte ich schon als Kindergarten- und Schulkind von unseren Ferien, die wir im Zelt in Follonica verbracht haben. Dort ist morgens am Strand immer ein Händler entlanggelaufen und hat laut rufend seine „Bomboloni“ angeboten.

Bomboloni sind eigentlich wie die hier üblichen Berliner und sind mit einer Vanillepuddingcreme gefüllt. Unterschied zu den Berlinern oder Krapfen, wie andere sagen: Bomboloni isst man warm, ganz frisch aus dem Fettbad. Der Teig selber ist gar nicht so süß und herrlich fluffig. Die Bomboloni werden dann mit echtem Vanillepudding gefüllt, nicht mit so einem, der nach Chemie schmeckt sondern so, wie Omas Pudding früher noch geschmeckt hat. Und dann werden die noch warmen Bomboloni in Zucker gewälzt und sofort warm gegessen. An den Geschmack kann ich mich gut erinnern, als ob unser Familienurlaub nicht schon 60 Jahre her wäre sondern erst gestern der Händler die Bomboloni zum Frühstück gebracht hätte. Und trotzdem hat mich der Geschmack dieser frischen, warmen Bomboloni auf dem Markt von Piombino fast umgehauen. Das war so ein glückseliges Gefühl, das ich kaum beschreiben kann

Ansonsten konnte ich mich nicht an die Stadt erinnern, aber na ja, ein Kind macht der Anblick einer Innenstadt ja auch nicht so glücklich wie der Geschmack von einem frischen, toskanischen Bombolone.

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